KI ist der Gamechanger: So werden Energieversorger Abrechnung & User Experience bis 2035 betreiben

November 19, 2025
Anastasia V.

KI ist nicht einfach nur ein weiterer Technologie-Trend — sie wird zum Fundament des Energiesystems der nächsten Generation.

Der Wendepunkt: Warum Energieversorger jetzt handeln müssen

Wir bei exnaton sind überzeugt: Wir stehen nicht nur an einem entscheidenden Moment — wir stehen an einem echten Wendepunkt.

Künstliche Intelligenz (KI) wird grundlegend verändern, wie Energie produziert, verteilt, abgerechnet und verbraucht wird.

Unsere KI Readiness-Umfrage auf der exnaton KONFERENZ im Oktober 2025 unter mehr als 90 europäischen Energieversorgern ergab Folgendes:

Fast 50 % bewerteten die KI-Bereitschaft ihres Unternehmens als hoch (4–5 von 5 Punkten).

Wer jetzt handelt – seine IT modernisiert, Echtzeitdaten nutzt und KI in Workflows integrier – wird den Energiemarkt des nächsten Jahrzehnts prägen.


Wer wartet, wird von schnelleren, smarteren „Neo-Utilities“ überholt, die schon heute neue Standards setzen.

“Der Hype geht vielleicht vorbei, aber der Einfluss von KI auf unsere Branche fängt gerade erst an”, sagt Liliane Ableitner, CEO von exnaton. “Versorger, die heute handeln, bestimmen den Markt der nächsten Jahrzehnte.”

Der Status Quo: Zersplitterte Systeme in einer sich rasant entwickelnden Welt

Der Strombedarf steigt massiv — durch E-Autos, Wärmepumpen und jetzt auch AI-Rechenzentren, die das Rückgrat der globalen „Intelligence Infrastructure“ bilden.

Weltweit wird sich der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2030 mehr als verdoppeln. KI-Rechenzentren werden bald mehr Strom verbrauchen als traditionelle Schwerindustrie.

Gleichzeitig arbeiten viele Energieversorger immer noch mit:

  • veralteten On-Premise-Systemen, die schwer zu modernisieren sind
  • batchbasierten Datenstrukturen ohne Echtzeit-Einblicke,
  • Fragmentierten IT-Landschaften — besonders bei Europas 2.000+ Netzbetreibern (DSOs).

Unsere Umfrage bestätigt dieses Bild:


Über 60% der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen entweder eine eigene Person oder ein Team für die Implementierung von KI hat.

Der Business Case ist klar — aber die Umsetzung hinkt hinterher.

“Die Herausforderung ist nicht das Bewusstsein, sondern die Umsetzung”, sagt Liliane. “Alte Beschaffungsprozesse bremsen die Transformation, selbst wenn die Vorteile klar auf der Hand liegen.”

Die Chance: KI macht komplexe Prozesse endlich einfach

KI automatisiert Wiederholungen, erkennt Muster und personalisiert Erlebnisse.
Die wichtigsten Anwendungsfälle verändern schon heute den Alltag von Energieversorgern:

  • Billing Automation: KI prüft Messdaten in Echtzeit, erkennt Anomalien und automatisiert komplette Abrechnungsprozesse — ganz ohne manuelle Nachbearbeitung oder Compliance-Aufwand.
  • Kundenservice: LLM-basierte virtuelle Assistenten beantworten Standardanfragen sofort, verbessern Reaktionszeiten und senken Servicekosten.
  • Kundenanalysen: Durch KI verarbeitete Smart-Meter-Daten ermöglichen präzise Segmentierung und personalisierte Kundenansprache — und machen Versorger zu echten Energiepartnern.
  • Forecasting & Flexibilität: KI erstellt präzisere Last- und Erzeugungsprognosen, indem sie Wetterdaten, EV-Ladevorgänge und dezentrale Anlagen integriert. Starre Standardlastprofile (SLP) werden durch dynamische, datengetriebene Modelle ersetzt starre Lastprofile durch dynamische Modelle.

Die drei Bereiche, in denen Versorger laut unserer Umfrage am meisten AI-Support wollen:

  • Unterstützung bei der Nutzung verschiedener Tools (31 %)
  • Mehr Einblicke/Muster in den verarbeiteten Daten (28 %)
  • Automatisierung des Kundenservice (28 %)


Es zeichnet sich bereits ein klares Muster ab: KI-Tools funktionieren nur dann optimal, wenn sie nahtlos miteinander vernetzt sind.


Beispielsweise muss ein Chatbot in der Kundenservice-Automatisierung mit einer Wissensdatenbank verbunden sein, um zuverlässige Informationen abzurufen und aussagekräftige Erkenntnisse zu liefern. Oftmals ist auch die Integration mit anderen internen Systemen – wie etwa Asset-Management-Anwendungen – notwendig, um präzise und kontextbezogene Antworten zu geben.


Kurz gesagt: Interoperabilität zwischen Tools ist unerlässlich.


Doch die Umsetzung verläuft nicht reibungslos. Es gibt einige Herausforderungen, die wir berücksichtigen müssen.


Erstens kann KI mitunter oberflächliche oder falsche Ergebnisse liefern – etwas, das wir alle schon bei der Nutzung von Tools wie ChatGPT erlebt haben. Fehler, Fehlinterpretationen und erfundene Informationen kommen weiterhin vor. Daher ist es entscheidend, Modelle mit den richtigen, qualitativ hochwertigen Daten zu füttern, um bessere Ergebnisse zu erzielen.


Die Verbesserung der Datenqualität wirft jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes auf. Wir müssen ein ausgewogenes Verhältnis finden zwischen der Nutzung von Daten zur Verbesserung der KI-Leistung und dem Schutz sensibler Informationen.


Bei exnaton beispielsweise bevorzugen wir bei der Verarbeitung potenziell sensibler Daten die lokale Ausführung dieser Prozesse gegenüber der Cloud. So können wir von KI profitieren und gleichzeitig höchste Standards in puncto Datenschutz und Datensicherheit gewährleisten.


Wir sind überzeugt, dass der wahre Wert von KI in ihrer Fähigkeit liegt, auf unternehmenseigene Daten zuzugreifen und daraus zu lernen. Ein Schlüsselkonzept in der KI-Welt ist das Kontextfenster – im Wesentlichen alles, was wir einem Modell wie ChatGPT zur Verfügung stellen, damit es präzise Antworten generieren kann.


Dazu gehören die Qualität der Eingabeaufforderung, der Zugriff auf interne Dokumente, der Internetzugang und Verbindungen zu verschiedenen Tools.
All dies zusammen bildet den Kontext des Modells. Und je umfassender und relevanter dieser Kontext ist, desto besser und präziser sind die Antworten.

Digitale Infrastruktur: Die Basis für echte KI-Readiness

Für viele Energieversorger klingt die Einführung von KI vielversprechend, gestaltet sich in der Praxis jedoch schwierig – und diese Herausforderung ist nicht auf den Energiesektor beschränkt. Traditionelle Unternehmen haben vor allem aufgrund veralteter Infrastrukturen zu kämpfen.

Viele setzen weiterhin auf lokale Systeme, deren Datenzugriff aufgrund veralteter Datenbanktechnologien erschwert ist. Dies erschwert den Datenabruf in Echtzeit und damit auch Prognosen erheblich. Hinzu kommt, dass verschiedene Teams oft unterschiedliche, schlecht integrierte Tools verwenden. Daher ist es verständlich, warum die Schaffung einer zentralen, KI-fähigen Umgebung so komplex ist.

Um das Potenzial von AI freizusetzen, müssen Energieversorger zuerst digitale Infrastruktur aufbauen. AI ist kein Plug-and-Play. Ohne digitale Basis läuft nichts.

Das heißt konkret:

  • Cloud-native, modulare Systeme statt monolithischer On-Prem-IT
  • Smart Meter + interoperable für Echtzeiteinblicke
  • Einheitliche APIs und Adapter wie Model Context Protocols (MCPs), um unterschiedliche Systeme zu verbinden
  • Starke Daten- & Sicherheitssysteme (GDPR, NIS2, Cyber Resilience Act)

Sind all diese grundlegenden Elemente vorhanden, eröffnet sich ein enormes Potenzial.

Mithilfe von Zählerdatenanalysen können Energieversorger das Verbrauchsverhalten verstehen – beispielsweise erkennen, wann Kunden ihre Elektrofahrzeuge zur teuersten Tageszeit laden.

Dies liefert Erkenntnisse für die Abrechnung, Kostenoptimierung und Produktentwicklung. Viele Betriebsprozesse lassen sich automatisieren, wodurch manuelle Arbeit reduziert und Teams für wertschöpfende Aufgaben freigestellt werden. Ein verbessertes Kundenerlebnis führt letztendlich zu höherer Kundenzufriedenheit, stärkerer Kundenbindung und neuen Einnahmequellen.

Die Einführung von MCP ist ein weiteres wichtiges Konzept. MCP bietet eine standardisierte Kommunikationsmöglichkeit für Anwendungen und KI-Agenten – vergleichbar mit einem Universalstecker (USB-C für Software). Mit MCP sprechen die Tools dieselbe „Sprache“ und tauschen Informationen über eine gemeinsame Schnittstelle aus.

Ohne MCP benötigt jedes System eine eigene, individuelle Verbindung. Mit MCP wird alles an eine gemeinsame Schnittstelle angeschlossen, wodurch Komplexität, Risiken und Fehler reduziert werden.

Auf unserer Konferenz befragten wir die Teilnehmer zu MCP, und 90 % gaben an, noch nie davon gehört oder es implementiert zu haben. Dies zeigt, dass MCP sich noch in der Sensibilisierungsphase befindet – aber es kommt, und für Organisationen, die planen, mehr mit KI zu arbeiten, ist es definitiv eine Technologie, die man im Auge behalten sollte.

“Wir können keine guten LI-Ergebnisse erwarten, wenn unsere Daten nicht digitalisiert sind”, sagte Liliane auf der Konferenz. “Wir müssen heute verstehen, was passiert — bevor wir das morgen vorhersagen können.”

Wie exnaton KI heute schon einsetzt

exnaton’s Intelligence Platform unterstützt Versorger dabei, den Schritt von reaktiven zu proaktiven Prozessen zu machen. Viele Versorgungsunternehmen arbeiten nach wie vor in fragmentierten Umgebungen, basierend auf jahrzehntealten Systemen: isolierte Tools, lokale Datenbanken, eingeschränkter Datenzugriff und kaum oder gar keine Echtzeit-Transparenz.

exnaton schließt diese Lücke und transformiert Legacy-Infrastrukturen in eine KI-fähige Grundlage.

  • Workflow- und CRM-Automatisierung. Die automatisierte Weiterleitung und Anreicherung von Kundendaten durch Integrationen mit HubSpot, Webflow und AmpleMarket verkürzt Reaktionszeiten und reduziert manuelle Fehler.
  • Datenanreicherung und Markteinblicke. KI-Agenten analysieren und ergänzen CRM-Daten und sparen so bis zu vier Stunden pro neuem Firmeneintrag. Dadurch können sich Teams auf strategischere Themen  statt auf Tabellenkalkulationen konzentrieren. 
  • Wissensabruf. Ein interner, in Slack integrierter Chatbot beantwortet Fragen sofort mithilfe des internen Wikis von exnaton. Das spart Mitarbeitern 30 Minuten pro Anfrage und beschleunigt das Onboarding. 
  • Virtueller Support-Agent. Dieser KI-gestützte Assistent ist in den Kundenservice von exnaton integriert und greift auf die Wissensdatenbank zu, um Supportanfragen zu Tarifen oder Konfigurationen in Sekundenschnelle zu beantworten. Anstatt lange FAQ-Sammlungen zu durchsuchen, chatten Nutzer mit dem Agenten und erhalten Schritt-für-Schritt-Anleitungen in Echtzeit direkt aus der Wissensdatenbank.

Dies sind keine „KI-Pilotprojekte“– sie reduzieren den manuellen Arbeitsaufwand, beschleunigen die Abläufe und sorgen schon heute für echte Effizienz.

Intelligente Abrechnung: Der schnellste Weg zu KI-ROI

Von allen Anwendungsfällen werden Energieversorger die Auswirkungen von KI zuerst und am stärksten im Bereich der Abrechnung spüren.

Hier sind Ineffizienzen auch am kostspieligsten: unvollständige Messdaten, manuelle Korrekturen, regulatorische Komplexität und endlose Fehlersuche im Backoffice. Unsere Umfrage bestätigte dies: Abrechnungsautomatisierung und Datenvalidierung stehen ganz oben auf der Liste der Bereiche, in denen Energieversorger KI-gestützte Unterstützung suchen.

exnaton’s-gestützte Billing-Engine bietet:

  • Echtzeit-Validierung von Nutzungsdaten. Erkennung fehlender, fehlerhafter oder unlogischer Messwerte, bevor Abrechnungsfehler entstehen.
  • Automatische Anomalieerkennung. Identifizierung ungewöhnlichen Verbrauchs, Zählerstörungen oder plötzlicher Lastspitzen.
  • Integrierte regulatorische Logik. Automatische Anwendung von Aktualisierungen gemäß EnWG, EU-Richtlinien und nationalen Rahmenbedingungen.
  • Maschinelles Lernen für Prognosen. Erstellung von Last- und Preisprognosen zur Verbesserung der Tarifgenauigkeit, Vorhersage der Restlast und Optimierung der Beschaffung.
  • Personalisierte Energieinformationen für Endnutzer. Unterstützung von Kunden beim Verständnis ihres Verbrauchs, der Steigerung der Effizienz und der Entscheidungsfindung.

“Abrechnung darf kein Jahresereignis sein”, sagt Liliane. “Es ist ein kontinuierlicher Datenfluss — 35.000 Datenpunkte pro Haushalt, pro Jahr. Nur dann können dynamische Preise und Flexibilität wirklich Realität werden.”

Mit der zunehmenden Einführung von dynamischen Tarifen und Prosumer-Modellen wird AI-Billing der neue Standard.

Von Daten zu Entscheidungen: Der Weg zu proaktiven Versorgern

Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie Energieversorger die Nachfrage prognostizieren, die Flexibilität optimieren und ihre Kunden bedienen.

Die größten internen Sorgen laut Umfrage:

  • Datenschutz & Compliance
  • Abhängigkeit von Black-Box-Systeme
  • Fehlendes Vertrauen in KI-Outputs

Diese Bedenken unterstreichen einen wichtigen Punkt: Energieversorger benötigen nicht nur KI – sie benötigen transparente und nachvollziehbare KI.

Hier setzen die Funktionen der nächsten Generation von exnaton an.

Wattson — der Billing Co-Pilot

Wattson analysiert Abrechnungsdaten, identifiziert Lücken, prüft die Datenvollständigkeit und löst automatisch Workflows aus, um fehlende Informationen erneut anzufordern.
Anstatt sich manuell durch zahlreiche Tabellen zu klicken, können Billing-Teams Wattson einfach fragen:

  • „Zeig mir alle Rechnungen für diesen Kunden.“
  • „Sind die Daten vollständig?“
  • „Bitte fordere fehlende Intervalle erneut an.“

Wattson übernimmt den Rest — unterstützt durch LLMs und das Model Context Protocol (MCP), das die Kommunikation zwischen Tools standardisiert, wie ein universeller USB-C-Stecker.

Explain My Bill — Transparente Kommunikation für Endkund:innen


Endnutzer:innen können jede Rechnung anklicken und erhalten sofort eine schrittweise Erklärung:

  • Warum eine Grundgebühr berechnet wurde
  • Wie Netzentgelte kalkuliert sind
  • Warum sich Energiekosten verändert haben
  • Welche Verbrauchsmuster die Rechnung beeinflusst haben

Das reduziert das Aufkommen im Service-Center und stärkt das Vertrauen — besonders bei der Einführung neuer oder komplexer Tarifmodelle.

Forecasting: Der neue Wettbewerbsvorteil


Prognosen werden zum „heiligen Gral“ des modernen Energiesystems.
Genaue Verbrauchs- und Preisprognosen ermöglichen:

  • Optimale Ladefenster für Elektrofahrzeuge
  • Steuerung von Wärmepumpen
  • Flexibilitätsvermarktung
  • Optimierung der Beschaffung
  • Prognose der Residuallast

exnaton kombiniert historische Muster, Wettervorhersagen und Machine-Learning-Modelle, um Verbrauch und Produktion bis zu 72 Stunden im Voraus zu prognostizieren.

So können Energieversorger von einer reaktiven zu einer proaktiven Betriebsführung wechseln.

Das KI-getriebene Energiesystem der Zukunft

KI ist kein Buzzword — sie wird das Betriebssystem der Energiebranche.

Bis 2035 werden Versorger, die ihre IT modernisieren, Smart Meter ausrollen und AI in ihre Prozesse integrieren:

  • Betriebskosten durch Automatisierung senken,
  • personalisierte und transparente Kundenerlebnisse schaffen,
  • neue Einnahmequellen durch dynamische Tarife und Flexibilitätsmärkte ersschliessen,
  • Netzstabilität durch Vorhersagen stärken.

Wer wartet, wird abgehängt — durch höhere Kosten, strengere Regulierung und digitale Kund:innen, die abspringen.

“AI ersetzt keine Menschen”, sagt Liliane. “Aber Versorger, die AI nutzen, werden diejenigen übertreffen, die es nicht tun.”

Bereit für die nächste Stufe der Energie-Intelligenz?

Der Wandel hat schon begonnen — aber ihr müsst ihn nicht allein meistern.

Mit der exnaton Intelligence Platform könnt ihr schneller, sicherer und smarter arbeiten.

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